22. Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur
20.05.2019 Sowohl das Anne-Frank-Gymnasium als auch das Korbinian-Aigner-Gymnasium möchten mit Italienisch eine zusätzliche Fremdsprache für die Schülerinnen und Schüler anbieten. Diesem Antrag hat der Ausschuss für Bildung und Kultur in der heutigen Sitzung zugestimmt. Nun können beide Schulen beim zuständigen Ministerialbeauftragten den Antrag auf Einrichtung einer Fremdsprachenfolge mit drei modernen Fremdsprachen stellen.
Durch die zusätzliche Fremdsprache Italienisch wird den Schülern sowohl mehr Auswahlmöglichkeiten eingeräumt als auch für jene Schüler, die Französisch als zweite Fremdsprache wählen, mehr Zeit für die Entscheidung, ob sie den sprachlichen oder den naturwissenschaftlich-technischen Zweig wählen möchten. Bislang mussten Schüler, die als zweite Fremdsprache Französisch wählten, automatisch den naturwissenschaftlich-technischen Zweig absolvieren; mit der Einführung von Italienisch als dritter moderner Sprache erfolgt die Entscheidung für den Zweig nicht schon in der 5., sondern erst in der 7. Jahrgangsstufe. Beide Schulen erhoffen sich durch diese Öffnung eine Stärkung der sprachlichen Ausbildungsrichtung.
Der Ausschuss hat zudem beschlossen, für die Unterrichtsräume der Staatlichen Fachoberschule und Berufsoberschule Erding (FOS/BOS) mit neuer Technik zu beschaffen. Hintergrund ist die in den letzten zwei Jahren gestiegene Ausfallrate der alten Projektoren sowie die Tatsache, dass es zunehmend schwieriger wird, Ersatzteile für diese zu beschaffen. Von der Verwaltung des Landratsamts wurden verschiedene Optionen geprüft und in der Sitzung vorgestellt. Der Ausschuss entschied sich für die weitreichendste Variante: die FOS/BOS wird mit höhenverstellbaren Touch-Displays, analogen Whiteboards und wartungsfreien Laserprojektoren ausgestattet werden. Gründe für diese Entscheidung waren, dass die FOS/BOS Referenzschule für Medienbildung ist, ein Medienkonzept erstellt hat sowie die Chance hat, eine bis zu 90%ige Förderung seitens der Bayerischen Staatsregierung für die neue Ausstattung zu erhalten.
Diese neue Ausstattung wird von der Verwaltung darüber hinaus als Pilotprojekt für die übrigen Landkreis-Schulen gesehen. Sofern die Schulen ein entsprechendes Medienkonzept vorlegen und die Mittel vorhanden sind, könnte bei diesen künftig ebenso verfahren werden.
Die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat am 08.04.2019 den Antrag gestellt, in den Kantinen der landkreiseigenen Einrichtungen täglich mindestens ein Essen in Bio-Qualität anzubieten. Aus mehreren Gründen wurde dieser Antrag kritisch gesehen. Die Verwaltung führte in der Sitzung aus, dass die aktuellen Verträge mit den Kantinenpächtern es nicht gestatten, diesen vorzuschreiben, täglich mindestens ein Essen in Bio-Qualität anzubieten. Darüber hinaus dürfte nach Einschätzung der Pächter eine solche Vorgabe zu einer deutlichen Verteuerung des angebotenen Essens führen. Ebenso sagt ein Bio-Siegel nichts über Transportwege aus; überregional einzukaufen und womöglich lange Transportwege in Kauf zu nehmen, war für mehrere Kreisräte keine Alternative. Schlussendlich besteht die Möglichkeit, dass es künftig eine Förderung der Staatsregierung geben könnte, der nicht vorgegriffen werden sollte.
Positiv festgehalten wurde allerdings, dass bereits jetzt viel in den Kantinen der landkreiseigenen Liegenschaften getan wird. So legt beispielsweise die Kantine des Klinikums Landkreis Erding Wert darauf, wann immer möglich und wirtschaftlich vertretbar von lokalen bzw. regionalen Anbietern einzukaufen; dies betrifft vor allem Produkte wie Gemüse, Salat, Fleisch, Wurst und Semmeln. Auch die Pächter der Kantinen in den landkreiseigenen Schulen achten sämtlich darauf, wenn möglich regional und saisonal einzukaufen. So kaufen zwei Pächter, die mehrere Schulen bewirtschaften, zu 85% im Umkreis von 40 bis 50 Kilometern ein, und auch die anderen Pächter achten auf Regionalität. Bio-Produkte werden ebenfalls bereits jetzt in Teilen von den Pächtern verwendet. Darüber hinaus finden regelmäßig Abstimmungen zwischen den Schulforen und den Pächtern der jeweiligen Schule über Gestaltung und Qualität des Essens statt, so dass Wünsche und Änderungen in den Speiseplan eingearbeitet werden können.
Nach intensiver Diskussion zog Kreisrat Glaubitz den Antrag schließlich zurück. Im Ausschuss bestand jedoch Einigkeit darüber, dass insbesondere Regionalität und Saisonalität sowie Preisgestaltung des Essens wichtige Kriterien bei der Vergabe von Pacht künftiger Kantinen sind.
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