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Afrikanische Schweinepest: Expertengespräch

05.01.2021 Zu einem Expertengespräch traf sich Landrat Martin Bayerstorfer unter Einhaltung der Corona-Regelungen mit Vertretern des Bayerischen Bauernverbandes aus dem Landkreis Erding und mit Vertretern des Veterinäramtes, um die aktuelle Situation für die LandwirtInnen zu beleuchten.

BBV-Geschäftsführer Gerhard Stock, BBV-Kreisobmann Jakob Maier, Dr. Karin Deischl Fachbereich Veterinäramt, Abteilungsleiterin Andrea Wolf und Landrat Martin Bayerstorfer
Afrikanische Schweinepest: Expertengespräch

Die afrikanische Schweinepest hat nach Ausbrüchen in Polen mittlerweile die deutsche Grenzregion mit Ausbrüchen in Brandenburg und Sachsen erreicht, so dass erhöhte Vorsicht geboten ist. Nachdem es im Landkreis Erding mit rund 62.000 Schweinen in derzeit 173 Betrieben einen besonders hohen Hausschweinbestand gibt, wurde hier ein eigener Maßnahmenplan erarbeitet um sowohl Präventionsarbeit leisten als auch für den Fall eines Ausbruchs schnell reagieren zu können.

Dazu gehören unter anderem die Beschaffung von Zaunmaterial, um betroffene Gebiete abriegeln und die Wildschweine von Abwanderungen abhalten zu können. Auch die Jäger leisten Unterstützung bei der Verringerung der Schwarzwildpopulation und der damit verbundenen Senkung der Ansteckungsgefahr für den Hausschweinbestand. Seit Anfang Dezember gewährt der Freistaat Bayern eine Abschussprämie von 70 Euro pro Tier, der Landkreis Erding stockt diese um 20 Euro auf. Die darüber hinaus geschaffenen Entsorgungsmöglichkeiten für Aufbruch an drei Standorten im Landkreis Erding werden zunehmend besser angenommen.

Darüber hinaus sollen die LandwirtInnen noch besser über die Möglichkeit der sogenannten Statusuntersuchungen informiert werden, mithilfe derer Tiere trotz Verbringungsbeschränkungen im Falle eines Ausbruchs zum Schlachten oder in andere Bestände verbracht werden können. .Einen Teil der Kosten für die Statusuntersuchung übernimmt die Bayerische Tierseuchenkasse. Im Fall eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest kommen erheblich höhere Kosten auf die jeweiligen Betriebe zu, die erst dann ihre Tiere für die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung für das Verbringen ihrer Tiere untersuchen lassen. Nähere Informationen zur Statusuntersuchung sind beim Veterinäramt und auf der Homepage des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit erhältlich.

Die Afrikanische Schweinepest ist für den Menschen und andere Tiere ungefährlich, allerdings verläuft die Infektion für Schweine meist tödlich. In Fleisch- und Wurstwaren hält sich das Virus noch für längere Zeit. Landrat Martin Bayerstorfer, BBV-Kreisobmann Jakob Maier und das Veterinäramt appellieren deshalb an die Bürgerinnen und Bürger und bitten um Mithilfe: „Lassen Sie keine Essensreste auf Rastplätzen und bei Waldspaziergängen liegen. Sollten Sie ein verendetes Wildschwein finden, melden Sie den Fund unverzüglich beim Veterinäramt.“ An die Schweinehalter richtet sich der Appell, Biosicherheitsmaßnahmen bei der Schweinehaltung unbedingt ernst zu nehmen, um einen Eintrag der Krankheit in die Hausschweinebestände zu verhindern.

Kategorien: Landkreis, Landratsamt Erding, Öffentliche Sicherheit, Natur- und Umweltschutz