Landkreis Erding Landkreis Erding Pressemitteilungen
Navigation Aktuell

Corona-Virus im Landkreis Erding – Sachstand 19.06.2020

19.06.2020 Zu den bestätigten Covid-19-Fällen im Landkreis Erding sind seit gestern keine neuen Fälle hinzugekommen; die Zahl der bestätigten Fälle bleibt damit 630. In den vergangenen 7 Tagen gab es damit im Landkreis Erding auf 100.000 Einwohner bezogen 9,3 Neu-Infizierte (sog. 7-Tage-Inzidenz).

Krankheitsfälle im Landkreis Erding (Stand 19.06.2020)

Die Zahl der Genesenen steigt um 1 von 603 auf 604 Personen. Damit gelten derzeit 15 Personen als infiziert. Im Klinikum Landkreis Erding werden derzeit keine Covid-19-Patienten behandelt. An der zentralen Screeningstelle wurden am gestrigen Tag 13 Personen getestet. Insgesamt wurden bisher 5.611 Tests durchgeführt.

Bei den neu hinzu gekommenen Fällen handelt es sich um Personen aus den folgenden Gemeinden:

Drei Monate nach Ausrufung des Katastrophenfalls kehrt auch der Landkreis Erding langsam zurück ins normale Leben. Es liegen sehr arbeitsintensive und auch lehrreiche Wochen hinter allen Beteiligten. Landrat Martin Bayerstorfer ist tief beeindruckt vom persönlichen Einsatz der haupt- und unzähligen ehrenamtlichen Kräfte: „Das Coronavirus hat uns alle vor nie da gewesene Herausforderungen, sowohl im beruflichen als auch im privaten Leben, gestellt. Obwohl wir die Krise noch nicht überwunden haben, möchte ich bereits jetzt allen danken, die dazu beigetragen haben, dass wir vom Schlimmsten verschont geblieben sind.“

Einsatzkräfte

Seit Einsatzbeginn eingesetzte Kräfte insgesamt

Einsatzbereich

Anzahl

Feuerwehr

616

Hilfsorganisationen/SAN

 

ASB

0

BRK

528

Bergwacht

0

Wasserwacht

0

DLRG

27

JUH

40

MHD

264

Private RD/San

0

Bayerische Polizei

67

Bund

 

Technisches Hilfswerk

102

Bundespolizei

0

Bundeswehr

90

Sonstige

0

LRA Erding Screenig -Stellen

1.164

FüGK

685

 

0

FüGK Erding - Bürgertelefon

273

 

 

 

3.856

Screeningstellen
Das Landratsamt hat insgesamt 3 Screeningstellen betrieben (Erding -Bildungszentrum für Gesundheitsberufe, Dorfen-Förderzentrum, Erding-Berufsschule) und in Taufkirchen eine Screeningstelle vorbereitet, die allerdings nie in Betrieb genommen wurde.
Die Screeningstellen wurden dann zu einer Screeningstelle am Schwimmbad Erding zusammengelegt, die auch aktuell die einzig in Betrieb befindliche Stelle ist. Das Personal für die Screeningstellen wurde aus dem Personalkörper des Landratsamtes, Schülern des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe, abgeordneten Lehrern, Freiwilligen und dem Personal des Kinderhauses „Die Wolpertinger“ rekrutiert. Aktuell wird das Personal vom LRA ED und vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen gestellt.

Für den technischen Aufbau der Screeningstellen wurden (Stand 15.06.2020) insgesamt 31.233,79 € (brutto) investiert, der Betrieb hat bis dahin 66.429,30 € (brutto) gekostet. Der laufende Betrieb der Screeningstelle am Schwimmbad beläuft sich aktuell auf 10.775,96 € monatlich (brutto; ohne verbrauchsabhängige Kosten und Personalkosten).

Insgesamt wurden bei 5.611 Tests 625 positive Fälle entdeckt. Der Spitzenwert lag bei 271 Beprobungen am 22.03.2020. Mittlerweile ist ein kontinuierlicher Rückgang der Untersuchungen zu verzeichnen; im Schnitt wurden in den letzten Wochen täglich knapp 20 Proben entnommen.

 

Hilfskrankenhaus im Warteraum Erding
Das Hilfskrankenhaus im Warteraum Erding war ab dem 06.04.2020 für bis zu 80/160 Patienten (mit Erweiterungsmöglichkeiten in der zweiten Stufe auf 320 Patienten und in weiteren Stufen auf deutlich höhere Patientenzahlen) betriebsbereit.
Vorher hatten die Örtlichen Einsatzleiter Martin Angermaier und Martin Bauer die bauliche und dann die klinische Betriebsbereitschaft hergestellt. Hierbei wurde maßgeblich auf die Unterstützung des THW Markt Schwabens, der Malteser Erding und der DLRG und diverser Auftragnehmer zurückgegriffen.

Für den Aufbau des Hilfskrankenhauses wurden Aufträge in Höhe von 344.406,74 € (brutto) vergeben (Stand 18.06.2020). Der Stand-By-Betrieb (ohne verbrauchsabhängige Kosten) kostet dabei aktuell monatlich 62.702,59 € (brutto), wobei die Sauerstoffversorgung mit 44.565,50 € den absoluten Löwenanteil ausmacht.

Nachdem das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration mit Ende des Katatrophenfalls festgestellt hat, dass in ganz Bayern keinen Bedarf mehr für Hilfskrankenhäuser besteht und die Regierung von Oberbayern ebenfalls mitgeteilt hat, dass das Hilfskrankenhaus aus Sicht der ROB nicht mehr erforderlich ist, erfolgt nun sukzessive der Rückbau der Einrichtung.

 

Beschaffungen
Da die systemrelevanten Bereiche wie Kliniken, Arztpraxen, Alten- und Pflegeheime etc. über fehlende Bezugsmöglichkeiten von der erforderlichen Schutzausrüstung berichteten, übernahm die FüGK Erding frühzeitig die zentrale Beschaffung, was im Landkreis Erding zu einer deutlich verkürzten und entschärften Mangelsituation bei der Schutzausrüstung führte und die systemrelevanten Bereiche so weitgehend handlungsfähig blieben.
Beschafft wurden hierbei insbesondere:


FFP 2-Masken

Knapp 400.000

FFP 3-Masken

1398

Schutzbrillen

2523

Infekt-Schutzkittel steril

148800

Infekt-Schutzkittel nicht steril

Infekt-Schutzanzüge

Ca. 7.700

Sonstige Anzüge/  Overalls

Mundschutz/OP-Masken/FFP 1

Ca. 1.470.000

Mundschutz nicht medizin.

Mundschutz selbst genäht

Ca. 6.000

OP-Hauben

41.700

Schuhüberzieher, in Stk

10.000

Hände-Desinfektionsmittel, in Liter

9732,5

Flächendesinfektion, in Liter

4690

Einmalhandschuhe diverse Größen Pckg. à 100 Stk

9365

Gummihandschuhe Gr. 8/5-9 Pckg à 20 Stk (10 Paar)

70

Gummihandschuhe Gr. 9-10 Pckg à 20 Stk (10 Paar)

30

SHOWA Schutzhandschuhe, in Stück

7000

Schwammtücher Pckg à 10 Stk

950

Leichensäcke

153

Schutzvisier groß

110

Schutzvisier klein

Hierbei wurden Aufträge im Wert von 4.466.068,05 € (brutto) vergeben. Die Bezifferung der tatsächlich bezahlten Auftragssumme ist noch nicht möglich, da noch etliche Rechnungen und auch Teillieferungen ausstehen.

Kosten Gesundheitsamt
Das Gesundheitsamt hatte laut Auskunft von AL 5, Herrn Münsch, Kosten im Rahmen der Corona-Katastrophe in Höhe von 14.406,52 €.

Kosten Klinikum

Sachkosten / Investitionskosten

Betrag

Schutzausrüstung (Masken, Kittel, …)

490.000 €

SARS-Cov-2-Tests (Mitarbeiter & Patienten)

200.000 €

Intensivgeräte

280.000 €

 

 

Gesamt

970.000 €

Anmerkung

alle Angaben sind nur ein Zwischenstand bis etwa Ende Mai 2020 (abhängig von Rechnungsstellung)

nicht enthalten

erhöhter Personaleinsatz (Abstellung LRA, Hilfskrankenhaus, Pforte, Infekt-Aufnahme…)

Umbauten

entgangene Einnahmen (Parkplatz, Wahlleistungen, …)

Kostentragung der Katastrophenschutzmaßnahmen
Unabhängig von der In-Rechnungstellung der ausgelieferten Schutzausrüstung, werden die Kosten der im Katastrophenfall getroffenen Maßnahmen für eine Zuwendung aus dem Katastrophenschutzfonds des Freistaates Bayern angemeldet.
Hier ist aber aktuell noch nicht klar, welche Anteile der Katastrophenschutzfonds übernimmt und welche Kosten dann tatsächlich zuwendungsfähig sind, weshalb aktuell keine Aussage getroffen werden kann, welche Kosten dann über diese Schiene refinanziert werden können.

Ehrenamt
Durch 141 Näherinnen wurden bislang 12.860 Masken genäht, von denen 2.305 gespendet wurden. Für die Masken sind bislang Materialkosten in Höhe von 21.218,66 € angefallen. 640 Masken befinden sich noch im Rücklauf an das LRA. Von den 12.860 Masken wurden bislang 7.795 an diverse Einrichtungen, Senioren- und Pflegeheime sowie Bewohner von Asylunterkünften übergeben (50 gehen noch an die Selbsthilfegruppe Fibromyalgie).
Gleichzeitig ließ der Landkreis der Flüchtlingshilfe Erding eine Spende in Höhe von 2.200,00€ für Materialien zur Herstellung von Community-Masken zukommen.
Die Koordinierungsstelle Ehrenamt hat 285 Bilder von Kindern angenommen und diese zur Verschönerung an das Hilfskrankenhaus weitergeleitet. Für die Kinder, die sich an der Aktion beteiligt haben, hat das Eiscafé Krönauer 200 Eis-Gutscheine gespendet.

Die Vermittlung von Hilfsangeboten/-anfragen wurde ebenfalls durch die Koordinierungsstelle Ehrenamt übernommen. Hierfür wurde ein Callcenter mit (zeitweise) 3 Mitarbeiterinnen eingerichtet. Über das Angebot wurde durch Flyer, die im gesamten Landkreis verteilt wurden, informiert.

Weiteres Vorgehen bezüglich Coronavirus
Die Kontrolle über das Infektionsgeschehen wurde seit Aufhebung des Katastrophenfalles zwar im Grundsatz wieder von der Gesundheitsverwaltung übernommen, der Katastrophenschutz bzw. die Führungsgruppe Katastrophenschutz kann bei entsprechender großflächiger Entwicklung selbstverständlich, ggf. durch die Ausrufung des lokalen Katastrophenfalles, zeitnah wieder hochgefahren werden.

Kategorien: Aktuelle Meldungen, Corona Virus, Gesundheitswesen, Gesundheitsregion Plus, Landkreis, Öffentliche Sicherheit