Corona-Virus im Landkreis Erding – Sachstand 20.03.2020
20.03.2020 Seit dem gestrigen Donnerstag ist die Zahl der Covid-19-Fälle im Landkreis Erding von 54 auf 70 Fälle angewachsen. Bei den neu hinzu gekommenen Fällen handelt es sich um Personen aus den folgenden Gemeinden:

- Berglern 1
- Buch am Buchrain 1
- Bockhorn 1
- Erding 7
- Finsing 1
- Lengdorf 1
- Oberding 1
- Wartenberg 1
Zwei weitere Patienten wurden über den Flughafen im Klinikum Landkreis Erding aufgenommen. Von den 70 Fällen wurden 44 Fälle von der Screening Stelle Erding gemeldet.
In der Zwischenzeit hat die Führungsgruppe Katastrophenschutz wesentliche Maßnahmen zur weiteren Stabilisierung der Versorgungssicherheit getroffen. So konnte nach Anweisung von Landrat Martin Bayerstorfer, Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz die Situation für die Klinik Wartenberg im Hinblick auf die Materialbestände erheblich verbessert werden. Das Landratsamt konnte zum einen unbürokratische Hilfestellung bei der Antragstellung von einzelnen MitarbeiterInnen für die Gewährung von Lohnfortzahlungen durch Quarantäne leisten. Zum anderen wurde der Klinik durch die FüGK die Bereitstellung von dringend benötigten Materialien, wie z.B. Desinfektionsmittel so bald als möglich zugesichert, und somit die Handlungsfähigkeit des Hauses auch weiterhin sichergestellt.
Im Zuge der Allgemeinverfügung des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege wirken sich die Beschränkungen natürlich auch auf die BürgerInnen des Landkreises aus. Landrat Martin Bayerstorfer begrüßt die Neuregelung: „Die Gesundheit der Bevölkerung genießt oberste Priorität. Dazu müssen wir alle Einschnitte hinnehmen. Leider gibt es neben denjenigen, die sich an die Regeln halten auch sehr unvernünftige Menschen.“
Jeder wird angehalten, die physischen und sozialen Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren. Wo immer möglich ist ein Mindestabstand zwischen zwei Personen von 1,5 m einzuhalten. Untersagt werden Gastronomiebetriebe jeder Art. Ausgenommen ist die Abgabe und Lieferung von mitnahmefähigen Speisen.
Untersagt wird zudem der Besuch von Krankenhäusern sowie Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, bis auf wenige Ausnahmen. Dazu zählen Krankenhausbesuche bei Kindern, Geburten und Sterbefälle.
Das Verlassen der eigenen Wohnung ist ab 00.00 Uhr nur bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt. Dazu gehören unter anderem die Ausübung beruflicher Tätigkeiten, die Inanspruchnahme medizinischer und veterinärmedizinischer Versorgungsleistungen sowie der Besuch bei Angehörigen helfender Berufe, soweit dies medizinisch dringend erforderlich ist. Auch Versorgungsgänge für die Gegenstände des täglichen Bedarfs bleiben erlaubt, genauso wie der Besuch bei Lebenspartnern, Alten, Kranken oder Menschen mit Einschränkungen (außerhalb von Einrichtungen) und die Wahrnehmung des Sorgerechts im jeweiligen privaten Bereich. Ebenso abgedeckt sind Sport und Bewegung an der frischen Luft, allerdings ausschließlich alleine oder mit Angehörigen des eigenen Hausstandes und ohne jede sonstige Gruppenbildung und Handlungen zur Versorgung von Tieren. Der Landrat hoffe, dass durch die Anordnungen der Staatsregierung die Menschen weiter sensibilisiert und sie sich mit Rücksicht auf die besonders gefährdeten Mitglieder der Gesellschaft an die Vorgaben halten würden.
Am morgigen Samstag nimmt in Erding an der FOS/BOS Erding die dritte zentrale Screeningstelle im Drive-By-Prinzip ihren Dienst auf. Am kommenden Montag wird dann eine Screeningstelle in Taufkirchen speziell für einbestellte Patienten eingerichtet.
In Bezug auf die Errichtung eines Unterstützungskrankenhauses im Bereich von Camp-Shelterschleife befindet sich Landrat Martin Bayerstorfer in Abstimmung mit dem Bundesinnenministerium: „Mit Blick auf den Flughafen München kommt dem Landkreis Erding eine besondere Verantwortung zu. Wir wollen auf alle möglichen Szenarien bestmöglich vorbereitet sein.“
Dankbar ist der Landrat auch für die überwältigende Welle der Hilfsbereitschaft innerhalb der Landkreisbevölkerung. Viele Menschen haben sich bereit erklärt, Botengänge für andere zu erledigen und für andere da zu sein. Ebenso sind Sachspenden eingegangen. Dazu gehören:
5000 Atemschutzmasken durch den Flughafenverein
100 Schutzanzüge von der Firma Spetec
1000 Kg Ibupropanol,120 L Glycerin, 60 L Wasserstoffperoxid von der Firma Conrad Group in Geretsried.
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