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Der Landkreis Erding ist „Gesundheitsregionplus“

19.07.2018 Mit dem Konzept „Gesundheitsregionenplus“ unterstützt Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml seit 2015 die Verbesserung der medizinischen Versorgung und Prävention im Freistaat. Die regionalen Netzwerke sollen auf kommunaler Ebene zur Gesundheit der Bevölkerung beitragen. Der Freistaat unterstützt die Gesundheitsregionenplus durch Beratung und Fördermittel.

Über die neue Patientenmappe freuen sich Daniela Widl, Bernd Dominique Freytag (Geschäftsstelle GesundheitsregionPlus), Nadia Fusarri (Abteilungsleiterin Landkreisaufgaben) und Landrat Martin Bayerstorfer
Gesundheitsregion Plus: Die neue Patientenmappe

Seit April 2016 kommt auch der Landkreis Erding in Genuss dieser Fördermittel. Im Landratsamt Erding wurde die Geschäftsstelle Gesundheitsregionplus eingerichtet, die unter gesundheitsregionplus@lra-ed.de oder unter Tel.: 08122/58-1215 zu erreichen ist.

Am 12.07.2016 fand die konstituierende Sitzung des Gesundheitsforums statt. Das Gesundheitsforum ist das Entscheidungsgremium der „Gesund-heitsregionplus“ und besteht derzeit aus insgesamt 18 Fachleuten, die auf-grund Ihrer Tätigkeit und Ihres Fachwissens im Bereich Gesundheit für die-ses Gremium ausgewählt wurden. Den Vorsitz führt Herr Landrat Martin Bayerstorfer.

Eingerichtet wurden drei Arbeitsgruppen:
Arbeitsgruppe 1 „Gesundheitsvorsorge & Prävention“
Arbeitsgruppe 2 „Gesundheitsversorgung“
Arbeitsgruppe 3 „Aus- und Weiterbildung in medizinischen und pflegerischen Berufen“

Die Arbeitsgruppe 1 - Gesundheitsvorsorge & Prävention wird von Herrn Sandor Mohácsi (Vorstand des Klinikums Landkreis Erding) geleitet. Die Ar-beitsgruppe 2 unter Leitung von Frau Dr. Kathrin Mariß-Heinrich (Fachbereichsleitung Gesundheitswesen) kümmert sich um die Gesundheitsversorgung. Diese beiden Arbeitsgruppen sind nach den Richtlinien für Gesundheitsregionenplus verpflichtend einzurichten. Die dritte Arbeitsgruppe wird zusätzlich gebildet, da dem Landkreis die Aus- und Weiterbildung in medizinischen und pflegerischen Berufen hinsichtlich des Fachkräftemangels in den pflegerischen Berufen ein besonderes Anliegen ist. Die Leitung hat Herr Michael Gügel (Leiter Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Landkreis Erding) inne.

Bis heute tagte das Gesundheitsforum fünfmal und es fanden insgesamt 15 Sitzungen der Arbeitsgruppen statt.
Neben der Diskussion von aktuellen gesundheitlichen Feldern wurden auch weiterführende Maßnahmen bzw. Projekte beschlossen.
So zum Beispiel:

1. Patientenmappe Landkreis Erding
Die Patientenmappe Landkreis Erding soll der Bevölkerung helfen sich vorzubereiten zu können und sich noch sicherer zu fühlen.

Der Landkreis Erding als „Gesundheitsregionplus“ hat unter Mithilfe des „Ärztlichen Kreisverbandes Erding“, insbesondere Herrn Dr. Gerhardinger und vieler anderer Fachleute die Ihnen vorliegende „Patientenmappe Landkreis Erding“ erarbeitet.

In dieser Mappe können bzw. sollen alle notwendigen und wichtigen Informationen durch den Hausarzt und/ oder Facharzt eingetragen werden, sodass diese bei einem Notfall oder bei einer ärztlichen Vertretung leicht erreichbar sind.

Um das System weiter auszubauen, wird derzeit ein Demenzüberleitungsbogen entwickelt. Durch diesen soll zukünftig sichergestellt werden, dass wichtige Informationen zur Pflege und Umgang mit Demenzpatienten ohne Informationsverlust weitergegeben werden können.

2. Gesundheits- und Pflegekoordinator

 Erfahrungen im Umgang mit Patienten vor allem im nachstationären Bereich haben gezeigt, dass es nach deren Entlassung aus der Klinik immer wieder zu immensen, teils lebensgefährlichen medizinisch, pflegerischen Defiziten kommt. Folge dieser Versorgungslücke ist, dass Patienten nach der Entlassung innerhalb weniger Tage wieder stationär aufgenommen werden müssen, da der Zustand sich auf Grund fehlender fachlicher Betreuung, erneut rapide verschlechtert.

Hiervon besonders betroffen sind vor allem hochbetagte Patienten, Patienten ohne familiäres Netzwerk, Menschen mit kognitiven Defiziten sowie multimorbide Patienten. Weiterhin stellt der Zeitraum zwischen Entlassung aus der stationären Versorgung und dem Anlaufen von Anschlussheilbehandlungen bzw. Reha-Maßnahmen, dem Anlaufen einer ambulanten bzw. stationären Pflege durch eine entsprechende Einrichtung eine besonders sensible Phase im poststationären Bereich dar.

Diese Versorgungslücken sind weder im Sinne des Patienten und ihrer Angehörigen noch im Sinne eines eh schon finanziell überstrapazierten Gesundheitswesens. Eine sog. Drehtürmedizin die zu einer unnötigen finanziellen Belastung der Kassen und zu einer psychischen Belastung der Patienten und Angehörigen führt, kann mit einfachen Mitteln verhindert werden.

Ziel sollte es sein, Menschen poststationär eine koordinierende Hilfestellung anzubieten. Ihnen durch eine entsprechende empathische Begleitung Sicherheit zu vermitteln und die Versorgung durch Haus-besuche mit entsprechender Vernetzung der beteiligten Dienste
(Pflegedienst, Hausarzt, Sauerstoffversorger, Nachbarschaftshilfe, Hospizdienst usw.) zu gewährleisten.

Dieses Pilotprojekt soll keine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten darstellen und keine grundlegende Versorgungsleistung übernehmen, es soll vielmehr unterstützend wirken.

3. Gesundheitsbericht Landkreis Erding 2018

Der Gesundheitsbericht für den Landkreis Erding wird durch die Geschäftsstelle der Gesundheitsregionplus einmal im Jahr aufgelegt und den Fachleuten in der Gesundheitsregionplus vorgelegt.

Im aktuell vorliegenden Gesundheitsbericht für den Landkreis Erding lässt sich konstatieren, dass der Landkreis Erding in fast allen darge-stellten Bereichen besser als der bayernweite Durchschnitt abschneidet.


4. Vortragsreihe, Kooperation mit der vhs Landkreis Erding und dem Klinikum Landkreis Erding

Die neue Kooperation zwischen Gesundheitsregionplus Landkreis Erding, dem Klinikum Landkreis Erding und der Volkshochschule im Landkreis Erding, eine neue Partnerschaft dreier unabhängiger Institutionen, soll zukünftig der Bevölkerung viele gesundheitliche Themen näher bringen. Das Patientenforum des Klinikums Landkreis Erding und die Vortragsreihen der VHS haben sich bewährt, aber man möchte sich besser abstimmen und weitere Themenfelder abdecken.

Das Klinikum und die Volkshochschule werden dabei auch weiterhin den Großteil der Vorträge, vor allem medizinische Spezialgebiete abdecken; die Gesundheitsregionplus wird flankierende Themen übernehmen und so das Angebot abrunden.

Kategorien: Gesundheitsregion Plus, Landkreis, Klinikum, Senioren, Familie