Frauenhaus Erding – BRK ist der neue Betreiber
02.10.2017 Das Frauenhaus wird ab 01.März 2018 in die Trägerschaft des BRK übergehen. Dies hat der Kreisausschuss in seiner Sitzung vom 25.09.2017 mehrheitlich beschlossen. Den bisherigen hauptamtlichen Kräften, die das Frauenhaus unter schwierigen Bedingungen über die letzten 25 Jahre aufgebaut haben, gebührt Dank und Anerkennung für das Geleistete. Auch das Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen verdient höchsten Respekt.

Im August hatte der Kreisausschuss die Ausschreibungsmodalitäten festgelegt; das BRK liegt unter dem festgelegten Deckelungsbetrag von 120.000 € für den Betrieb des Frauenhauses. Wesentliche Aspekte des überzeugenden Konzepts sind zum einen die Grundsätze des Roten Kreuzes, aber auch der ganzheitliche Ansatz im Umgang mit gewaltbetroffenen Frauen und Kindern. Die Arbeit des BRK im Frauenhaus richtet sich auf die materielle, physische und psychische Stabilisierung von Frauen und von den betroffenen Kindern. Das BRK möchte die individuellen Stärken, die Ressourcen und Fähigkeiten der Frauen und Kinder fördern, die Persönlichkeit soll im Sinne von Selbstermächtigung gestärkt und gefestigt werden. Die Kontaktaufnahme findet – wenn nötig – auch abends und nachts statt. Es soll ein spezielles „Krisenteam“ die gewaltbetroffenen Frauen auffangen. Eine nachgehende Beratung wird nach dem Frauenhausaufenthalt für eine gewisse Zeit aufrecht erhalten. Die Arbeit mit Mädchen und Jungen stehen ebenfalls im Fokus. Weil die neue Lebenssituation und Perspektivenfindung für Mütter und Kinder eine Herausforderung darstellt, soll auch Familienberatung stattfinden, bei dem die Beteiligten die Möglichkeit haben, das Familiensystem zu überdenken und umzugestalten.
Das BRK strebt auch präventive Arbeit in Schulen an.
Landrat Bayerstorfer ist überzeugt, dass mit dem BRK ein verlässlicher Partner für das Erdinger Frauenhaus gefunden wurde: „Das BRK KV Erding verfügt über eine breite Angebotspalette. Besonders im Bereich Kinder und Jugendliche können die Verantwortlichen aus einem umfassenden Erfahrungsschatz schöpfen. Das Frauenhaus kann somit auf gleichbleibend hohem Niveau, ganz im Sinne der betroffenen Frauen, weitergeführt werden.“