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Hochwasser im Landkreis Erding

31.08.2021 Durch den Starkregen im Verlauf der Nacht von Sonntag auf Montag gab es im Landkreis Erding eine Hochwasserlage. Landrat Martin Bayerstorfer hatte für das besonders betroffene Gebiet Dorfen den Katastrophenfall ausgerufen.

„Wir haben alles dafür getan, um für die Sicherheit der Menschen zu sorgen“, so Landrat Martin Bayerstorfer. „Das war die oberste Priorität des gestrigen Tages – deshalb haben wir den Katastrophenfall ausgerufen, um bestmöglichst handlungsfähig zu sein. Ich bin sehr froh und erleichtert, dass sich die Lage inzwischen stabilisiert hat und Entspannung eingetreten ist.“ Der Katastrophenfall ist inzwischen beendet, er galt von Montag 12:35 Uhr bis Dienstag 14:05 Uhr. Das Bürgertelefon läuft noch am heutigen Tag, dann wird es wieder eingestellt; bei Fragen können sich die Bürgerinnen und Bürger gerne weiterhin an die Zentrale des Landratsamts wenden. Die Pegelstände sind seit der Nacht weitgehend gefallen. An zwei Orten wurde der Höchststand von 2013 übertroffen: zum einen wurden in Operding/Hammerbach am Montag um 13:00 Uhr der Höchststand von 134 gemessen (2013: 133); zum anderen wurde in Dorfen/Isarflutkanal am Montag um 17:00 Uhr der Höchststand von 282 gemessen (2013: 278).

„Ich bedanke mich herzlich bei allen Einsatzkräften, die im Dienst waren und die alles für die Menschen getan haben.“ Verletzte gab es zwei: ein Feuerwehrmann bekam Herzprobleme und musste im Krankenhaus behandelt werden, ein weiterer ist gestürzt und verletzte sich dabei leicht. „Diesen beiden Männern gilt mein ganz besonderer Dank für den Einsatz, den sie geleistet haben, und wünsche ihnen von Herzen gute Besserung“, so der Landrat. „Mein Mitgefühl gilt auch allen Bürgerinnen und Bürgern, die betroffen sind vom Hochwasser – und ein weiterer Dank geht an jene, die sofort ihre Hilfe angeboten haben. Das zeigt ein weiteres Mal, wie sehr der Landkreis in solchen Stunden zusammenhält. Darauf bin ich stolz.“

In Oberdorfen wurden wie bereits berichtet rund 250 Menschen evakuiert; hier sind 30 Keller vollgelaufen, das Wasser stand teilweise bis ins Erdgeschoss. Der Katastrophenschutz hielt eine Turnhalle für die Menschen bereit, versorgt wurden sie von den Hilfsorganisationen. Seit dem heutigen Vormittag konnten die Bürgerinnen und Bürger wieder in ihre Häuser zurück, gleichzeitig wurden vom Landratsamt kostenfrei Container in Oberdorfen für die Entsorgung bereitgestellt.

Die Therme Erding mit Hotel Victory war am gestrigen Montag ebenfalls stark betroffen. Auch hier konnte das Wasser am gestrigen Tag vollständig abgepumpt werden.

In Großhündelbach und Grünbach ist jeweils Öl ausgetreten; ca. 1.500 Liter Altöl waren es in Großhündelbach, in Grünbach ca. 3.000 Liter Heizöl. In beiden Orten konnte das Öl größtenteils gebunden werden. In Grünbach sind darüber hinaus weitere Keller vollgelaufen. Auch hier stellt der Landkreis Container zur Entsorgung.

Die A 94 auf Höhe Kopfburg war gestern von einem Hangrutsch betroffen und war in Folge in beide Fahrtrichtungen fast den ganzen Tag gesperrt. Darüber hinaus gab es im Landkreis in den stärker betroffenen Gebieten zeitweise weitere Straßensperren.

Die ILS meldete insgesamt 124 Einsätze für den gestrigen Tag, hinzu kamen zahlreiche kleine Ereignisse, die die Einsatzkräfte der Feuerwehren beschäftigten. Zum Einsatz kamen Hochleistungspumpen, die sowohl beim Hochwasserrückhaltebecken in Oberdorfen sowie für Keller etc. genutzt wurden. Die umliegenden Feuerwehren waren mit insgesamt rund 600 Einsatzkräften im Einsatz, zudem wurden 2.300 Sandsäcke für Dorfen befüllt sowie die Drohne des Katastrophenschutzes losgeschickt, um ein Bild der Lage zu bekommen.

Kategorien: Öffentliche Sicherheit, Landkreis, Feuerwehr und Rettungsdienst