Jahrespressekonferenz 2017 - „Älter werden im Landkreis Erding“
15.12.2017 Der Landkreis Erding arbeitet ein Seniorenpolitisches Gesamtkonzept (SPGK) „Älter werden im Landkreis Erding“
Die Landkreise und Kommunen werden aufgrund des demographischen Wandels in den nächsten Jahren vor vielfältige Herausforderungen gestellt. Auch im vergleichsweise jungen Landkreis Erding wird die Anzahl der Personen über 60 Jahren bis zum Jahr 2030 deutlich ansteigen. Vor diesem Hintergrund ist der Landkreis verstärkt dazu aufgefordert, passgenaue Strukturen zu entwickeln, um den älteren Bürgerinnen und Bürgern Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben und die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen. Wichtige Themen sind in diesem Zusammenhang Wohnen zu Hause, Betreuung und Pflege, bürgerschaftliches Engagement für und von Senioren sowie Beratung, Information und Öffentlichkeitsarbeit.
Das Landratsamt erarbeitet derzeit ein Seniorenpolitisches Gesamtkonzept (SPGK) für den Landkreis Erding. Es wird aus 3 Säulen bestehen:
- der Bedarfsfeststellung mit Maßnahmenvorschlägen,
- einem Wegweiser für Senioren und Menschen mit Behinderung
- der Pflegebedarfsplanung.
Um die Situation der älteren Generation im Landkreis umfassend abbilden zu können, werden während einer ersten Bearbeitungsphase verschiedene Erhebungen in seniorenpolitisch relevanten Bereichen durchgeführt:
- Schriftliche Befragung der kreisangehörigen Kommunen zur Erfassung von Ressourcen und Bedarfen. (bereits abgeschlossen)
- Schriftlichen Befragung von Senior/innen ab 60 Jahre mit dem Titel „Älter werden im Landkreis Erding“ (bereits abgeschlossen)
- Altenhilfe-Bestandserhebung bei den (teil-)stationären Einrichtungen und den im Landkreis tätigen ambulanten Diensten
- Analyse der soziodemografischen Situation der heutigen und zukünftigen Senior/innen sowie Bevölkerungsprognose des Landesamtes für Statistik.
- Experteninterviews zu regionale Besonderheiten u. besonderen Personenkreisen
Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse werden in einem Analysebericht ausführlich dokumentiert und dienen als Grundlage für die Entwicklung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts. Dieser Zwischenbericht wird dem Kreisausschuss vorgestellt.
In der zweiten Bearbeitungsphase werden die Ergebnisse der Analyse in die Gemeinden und die Öffentlichkeit getragen, dort umfassend diskutiert und im Hinblick auf die Erstellung konkreter, bürgernaher Maßnahmenvorschläge bearbeitet.
- Die Vorstellung der Zwischenergebnisse bildet den Auftakt. Im LRA werden den Bürgermeister/innen die Ergebnisse der Seniorenbefragung und der Analyse auf Landkreisebene präsentiert. Das weitere Vorgehen wird vorgestellt und abgestimmt.
- Jede Gemeinde/VG erhält einen „Gemeindesteckbrief“ mit den eigenen Analyseergebnissen und einem Vergleich mit dem Gesamt-Landkreis. Inhalt: Problem- und Bedarfslagen, aber auch die Stärken im Seniorenbereich. Ergänzt werden diese individuellen Berichte durch eine Analyse der soziodemografischen Situation der heutigen und zukünftigen Senioren.
- Jede Gemeinde/VG diskutiert und bewertet selbst ihre Zwischenergebnisse und erarbeitet eigene, lokal unterschiedliche Handlungsempfehlungen.
In „Eigenregie“ veranstalten die Gemeinden und/oder Seniorenbeauftragten vor Ort ein oder mehrere Bürgergespräche. Interessierte Senioren diskutieren zusammen mit Experten Fragen, Probleme und Möglichkeiten zu den angekündigten Themen und erarbeiten eigene, lokal unterschiedliche Handlungsempfehlungen. - Die Ergebnisse werden aufbereitet und fließen in das Seniorenpolitische Gesamtkonzept (SPGK) ein.
Die Ergebnisse aus Phase 1 (Analyse) und Phase 2 (Beteiligung) werden zusammengetragen, diskutiert und bewertet.
Ein Seniorenpolitisches Gesamtkonzept mit Leitlinien und Zielsetzungen für den Landkreis einschließlich Maßnahmenkatalog (Empfehlungen) für die Städte und Gemeinden wird daraus entwickelt und dem Kreisausschuss zur Entscheidung vorgelegt. Die Zuständigkeiten werden verbindlich festgelegt.
Die Umsetzung erfolgt in Form von örtlichen seniorenpolitischen Konzepten und Maßnahmen durch die Städte/Gemeinden in deren eigener Verantwortung.
Details zur erfolgten Seniorenbefragung „Älter werden im Landkreis Erding“
Um die Lebensverhältnisse und Bedarfslagen der älteren Generation abzubilden wurde zunächst eine schriftliche Seniorenbefragung durchgeführt. Zielgruppe waren die heutigen und zukünftigen Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahren. Im Lkr. Erding leben etwa 29.200 Personen ab 60 Jahren. Das entspricht 21,8 % der Einwohner (Stand 31.12.2015).
Der Fragebogen wurde an alle Haushalte im Landkreis verteilt und lag darüber hinaus in allen Rathäusern im Landkreis Erding aus. Auch an die Nachbarschaftshilfen wurden Fragebögen verschickt mit der Bitte um Verteilung. Natürlich konnte die Befragung auch auf der Homepage des Landratsamtes online ausgefüllt werden.
Um einen guten Rücklauf zu erhalten, verloste der Landkreis unter den Teilnehmern Sachpreise im Gesamtwert von 1.500 EUR. Insgesamt nahmen ca. 635 Personen an der Befragung teil.
Die Fragebögen sind nun alle erfasst und werden zurzeit ausgewertet. Die Ergebnisse erlauben dann Aussagen sowohl für den Gesamtlandkreis und also auch für die einzelnen Gemeinden oder Verwaltungsgemeinschaften.
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