Jahrespressekonferenz – Klinikum Landkreis Erding: Strategie für die kommenden Jahre

18.12.2020 Anfang des Jahres traf sich der Krankenhausausschuss gemeinsam mit den Chefärzten und weiteren Führungskräften des Klinikums zu einer Strategiesitzung.
Über zwei Tage hinweg diskutierten die Kreisräte mit den Chefärzten und der Pflegedirektion die strategische Entwicklung des Klinikums Landkreis Erding. Dabei wurden sowohl die Möglichkeiten an beiden Standorten in Erding und Dorfen besprochen als auch diskutiert, welche Investitionen in Themen wie Bau, Personal, Medizingeräte und Digitales in den kommenden Jahren angegangen werden müssen. Über 9 Millionen Euro, beschloss der Krankenhausausschuss, sollen in den kommenden drei Jahren zusätzlich zu den ohnehin üblichen Mitteln in Medizingeräte sowie IT-Technik und Datenschutz investiert werden.
Auch in das Personal wird weiter investiert – hier insbesondere in die Pflege, die kräftig aufgestockt wird. Im Bereich des Stellenplans ist im Jahr 2021 eine Steigerung auf 742,75 Vollzeitkräfte eingeplant, nachdem im Jahr 2020 706,75 Vollkräfte geplant waren. Der Aufbau findet dabei fast ausschließlich im Pflegedienst statt und ist durch die Ausgliederung der Pflege aus den DRGs komplett finanziert. So waren im Jahr 2019 187,25 VK Pflege geplant, im Jahr 2020 wurde der Plan auf 217,80 VK Pflege gesteigert, der Plan 2021 sieht 246,55 VK Pflege vor. Darüber hinaus zahlt der Landkreis Erding den Mitarbeitern des Klinikums die Erding-Zulage, die Kosten in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro für Klinikum und proMED GmbH verursacht. Insgesamt investiert der Landkreis im Jahr 2021 rund 14,5 Millionen Euro in sein Klinikum.
Beide Standorte sollen so weiterentwickelt werden. In Bezug auf das Klinikum Erding wird beispielsweise die Urologie als Hauptabteilung etabliert werden. Zum 01.07.2021 wird Dr. Thomas Vogt, Facharzt für Urologie mit Spezialisierungen in medikamentöser Tumortherapie, Andrologie, robotische Chirurgie und Kinderurologie, seinen Dienst als Chefarzt der Hauptabteilung für Urologie aufnehmen. Zum Start kann er dabei auf die bewährten ambulanten operativen Strukturen der Urologie im Erdgeschoss zurückgreifen. Bis zur Aufnahme seiner Tätigkeit sollen die kommenden Monate dazu genutzt werden, ihm ein kompetentes Team aus Ärzten und Pflegekräften zusammenzustellen.
Hinsichtlich der Kooperationen soll die Dialyse ausgebaut werden. Die mit zehn Plätzen ausgestattete Dialyse, welche durch das KfH (Kuratorium für Heimdialyse) betrieben wird, ist mit derzeit zu klein, um den Landkreis vollumfänglich zu versorgen. Um zukünftig das Angebot für den Landkreis zu verbessern, ist geplant, die Kapazitäten deutlich zu erhöhen. Um die dafür vorgesehenen mindestens 24 Dialyseplätze baulich unterzubringen, sind im Moment verschiedene Alternativen in Planung; dazu gehören entweder eine direkte Anbindung an das Klinikum mit Erweiterung der bestehenden Flächen oder ein separater Bau auf dem Gelände des Klinikums mit einem Anschluss an das Klinikum.
Weiterhin ist geplant, eine Strahlentherapie auf dem Gelände des Klinikums Erding zu errichten. Diese ambulante Einrichtung würde für eine wohnortnahe strahlentherapeutische Versorgung sorgen und die operativ-stationäre Behandlung von Krebspatienten im ambulanten Bereich wohnortnah für die Landkreisbevölkerung ergänzen. Ebenso ist geplant, dass im Gebäude der Strahlentherapie auch eine onkologische Praxis mit etabliert ist. Diese onkologische Praxis befindet sich derzeit in den Räumlichkeiten des Personalwohngebäudes.
Auch die Klinik Dorfen wird derzeit mit medizinisch strategischen Maßnahmen zukunftssicher ausgerichtet. Dabei sollen zukünftig neue medizinische Schwerpunkte ausgebildet und die ambulant-stationäre Versorgung besser verzahnt werden. Es ist geplant das medizinische Leistungsangebot der akutstationären und internistischen Versorgung durch eine geriatrische Behandlungseinheit zu ergänzen. Damit soll auch die Chefarztnachfolge von Dr. Ludwig Rudolf geregelt werden. Sein designierter Nachfolger Ulrich Exner, bislang Leitender Oberarzt der Klinik Dorfen, soll sich in den kommenden eineinhalb Jahren zu Geriater weiterbilden.
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