Sitzung des Ausschusses für Bauen und Energie am 06.10.2021
06.10.2021 Um die Energiewende im Landkreis Erding voranzutreiben und die Klimaschutzziele aus dem Klimaschutzatlas zu erfüllen, beschreitet der Landkreis Erding auf Vorschlag von Landrat Martin Bayerstorfer mit einem kommunalen Klimaschutznetzwerk neue Wege. Auslöser war ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, der aber in einer der vorherigen Sitzungen keine Mehrheit gefunden hatte.
Bei dem kommunalen Klimaschutznetzwerk handelt es sich um ein Projekt in Kooperation mit dem Institut für Energietechnik an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden (IfE), an dem sich pro Landkreis bis zu 28 Kommunen beteiligen können. Innerhalb von Netzwerktreffen und detaillierter fachlicher Beratung werden die teilnehmenden Kommunen bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen unterstützt. Der Ausschuss für Bauen und Energie beschloss einstimmig die Gründung eines solchen Klimaschutznetzwerkes. Nach erfolgter Interessenbekundung bei den Städten, Märkten und Gemeinden soll der Landkreis federführend mit interessierten Kommunen ein Klimaschutznetzwerk ggf. zusammen mit dem IfE ins Leben rufen.
Einstimmig erfolgte – wie auch bereits durch den Kreisausschuss am 15.09.21 beschlossen- die Zustimmung zu Mehrkosten i.H.v. rund 4 Mio. Euro im Bereich des Turnhallenbaus für das Anne-Frank-Gymnasium Erding. Mit Rücksicht auf die benachbarte Heilig-Blut-Kirche müssen besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um keine weiteren Schädigungen oder gar einen Einsturz durch Erschütterungen zu riskieren. Darüber hinaus ergeben sich weitere Mehrkosten durch die angespannte Marktlage, die auch auf die anhaltende Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Insgesamt werden in den Neubau der Dreifach-Sporthalle mit Erweiterung und Umbau des Anne-Frank-Gymnasiums rund 36 Mio. Euro investiert. Die Planungen sind mittlerweile weit fortgeschritten. Um den Unterrichtskomfort zu erhöhen soll für die Sporthalle eine Kühlung eingeplant werden. Dazu ist die Nutzung der vorhandenen Flächenheizung eben auch zu Kühlzwecken im Fußboden vorgesehen. So kann in Kombination mit Nachtauskühlung auch bei hohen Außentemperaturen im bodennahen Bereich sowohl der Sportunterricht als auch zu Prüfungszeiten eine akzeptable Raumtemperatur sichergestellt werden. Auch die Option der Kühlung der Zuluft ist möglich. Die dafür erforderliche Grundwasser-Brunnenanlage soll gleichzeitig die Regenwasserzisterne speisen, die für die Bewässerung der angrenzenden Sportplätze genutzt werden soll. „Somit können wir Synergieeffekte nutzen und gleichzeitig eine nachhaltige und umweltfreundliche Bewässerungsmöglichkeit schaffen.“, so Landrat Martin Bayerstorfer. „Die Gebäudekühlung, der Bau der Zisterne mit 120 m³ und auch die Brunnenanlage verursachen zwar Zusatzkosten, die aber im Sinne einer nachhaltigen Umwelt- und Klimapolitik eine Investition in die Zukunft darstellen.“, so der Landrat.
Erste Planungen gibt es auch zur Sanierung des Sporthallenbereiches am Gymnasium Dorfen. Im Rahmen eines EU-weiten Vergabeverfahrens sollen nun geeignete Planungsbüros ermittelt werden. Angestrebt wird eine Sanierung in mehreren Abschnitten, um auch während der Bauarbeiten ein Angebot für Schulen und Vereine vorhalten zu können.
Auch für den Ausbau und die Erweiterung des Klinikums Landkreis Erding werden nun weitere Vergabeverfahren in den Bereichen Tragwerkplanung, Freianlagen sowie der Technischen Gebäudeausrüstungen (Heizung/Lüftung/Sanitär, Gebäudeleittechnik, Elektro, Medizintechnik) und Brandschutzplanung geplant. Die strahlentherapeutische Praxis soll im südöstlichen Bereich des Klinikums angesiedelt werden, während der Dialyseneubau zwischen dem Krankenhaus und dem Personalwohngebäude errichtet werden wird. Das für das Klinikum relevanteste Projekt ist der vierte Anbau, in dem eine neue Notaufnahme ihren Platz finden soll. Der jetzige Standort ist für die Notaufnahme mittlerweile zu klein für das Patientenaufkommen, das dort inzwischen Jahr für Jahr behandelt wird. Aber auch die Anfahrt für die Rettungswägen soll so künftig einfacher gestaltet werden. Darüber hinaus soll es, neben den bereits erwähnten Neubauten für die Strahlentherapie und die Dialyse, östlich vom Hauptgebäude einen Anbau geben, in dem eine psychiatrische Tagesklinik unterkommen soll. Dorthin soll auch die Schmerztherapie des Klinikums ziehen. Für die Räumlichkeiten im Klinikum, die durch diese Maßnahmen frei werden, gibt es ebenfalls bereits Planungen. So soll im Klinikum ein neues, ambulantes OP-Zentrum entstehen, das den modernsten Anforderungen entspricht und durch das der Haupt-OP entlastet werden wird. Zusätzlich soll der Parkplatz überbaut werden; geplant sind zwei Ebenen mit über 700 Parkplätzen.
In Bezug auf den Neubau des Feuerwehrservicezentrums und der Kreiseinsatzzentrale ist der Landkreis eine Kooperation mit der Stadt Erding eingegangen, die einen Neubau von zwei Feuerwehrhäusern plant. Die Aufteilung der PlanerKosten erfolgt nach den jeweiligen Baukosten der geplanten Gebäude zwischen der Stadt und dem Landkreis. Auch für die Verkehrsanlagenplanung, also etwa Erschließungsstraßen, Zufahrten und Vorplätze beschloss der Ausschuss für Bauen und Energie eine entsprechende Vereinbarung mit der Stadt Erding abzuschließen, die eine Kostenteilung je zur Hälfte vorsieht.
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