Sitzung des Kreiausschusses am 22.06.2022
22.06.2022 In der heutigen Sitzung des Kreisausschusses berieten die Kreisräte eine Übernahme des im Jahr 2021 entstandenen Defizits für den Frauennotruf, der im Auftrag des Landkreises durch das BRK KV Erding angeboten wird.
Es wurden zum einen zusätzliche Räumlichkeiten für eine effiziente und parallel stattfindende Beratung angemietet und die dazu notwendige technische Ausstattung beschafft. Zusätzlich wurde auch das Personal auf insgesamt 2 Vollzeitkräfte und 10 Ehrenamtliche mit zusätzlichem Erweiterungspotenzial aufgestockt. Dadurch ist eine Erreichbarkeit an 24 Stunden pro Tag gegeben. Fraktionsübergreifend lobten die Mitglieder des Kreisausschusses diesen wichtigen Dienst für Frauen in Notsituationen und sprachen sich einstimmig für die Übernahme des entstandenen Defizits in Höhe von 10.500 Euro aus. Insgesamt sind die Kosten für die Betreuung von Frauen in Notsituationen trotz deutlicher Angebotsausweitung seit Übernahme durch das BRK im Jahr 2018 deutlich geringer als noch im Jahr 2017: Hier steht ein Gesamtbetrag von 123.000 Euro für Frauenhaus und Interventionsstelle einer Summe von 218.000 Euro entgegen, die der frühere Betreiber veranschlagt und eingefordert hatte.
Das Gremium beschäftigte sich auch mit der Feststellung der Jahresrechnung für das Jahr 2020.Trotz der immensen Belastung durch die Coronapandemie schließt der Haushalt sehr zufriedenstellend mit Gesamtausgaben von rund 185,2 Mio. Euro im Verwaltungs- und 28,1 Mio. Euro im Vermögenshaushalt ab. In den Ausgaben des Verwaltungshaushaltes ist eine Zuführung an den Vermögenshaushalt in Höhe von 18,2 Mio. Euro enthalten. Zusätzlich zu der geplanten Zuführung i.H.v. 7,4 Mio. Euro können dem Vermögenshaushalt überplanmäßig rund 10,8 Mio. Euro zugeführt werden. Der Rücklage können 6,9 Mio. Euro zugeführt werden. Der Rücklagenstand zum Jahresende 2020 beträgt 12,1 Mio. Euro. Einstimmig beschloss der Kreisausschuss nach dem umfassenden Bericht die Entlastung des Landrats.
Auch mit der Bekanntgabe der Abschlusszahlen für die Jahresrechnung 2021 des Landkreises beschäftigte sich das Gremium. Der Verwaltungshaushalt im Jahr 2021 belief sich auf 189,8 Mio. Euro, der Vermögenshaushalt auf 22,2 Mio. Euro. Der Schuldenstand zum Jahresende 2021 beträgt einschließlich der Kassenkredite des Klinikums insgesamt 25,5 Mio. Euro, davon 10,3 Mio. Euro an inneren Darlehen. Landrat Martin Bayerstorfer zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis: „Einmal mehr hat sich gezeigt, dass mit den Geldern der Bürgerinnen und Bürger maßvoll und zielorientiert gewirtschaftet wird.“
Seit einem Jahr ist die neue Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Sabine Trettenbacher, im Amt. In ihrem ersten Gleichstellungsbericht ging sie auf die vielen bereits erzielten Erfolge in Bezug auf die Gleichstellung im Landkreis Erding ein. Dass die Gleichstellung von Frauen im Landkreis Erding schon weit fortgeschritten ist, zeigt sich unter anderem auch im Landratsamt Erding. Von 7 Abteilungen sind die Hälfte der Leitungsstellen mit Frauen besetzt. 22 von 41 Führungspositionen auf Fachbereichs- und Sachgebietsebene haben ebenfalls Frauen inne. Moderne und flexible Arbeitszeitmodelle und Teilzeitlösungen ebenso wie Telearbeit stehen allen MitarbeiterInnen zur Verfügung.
Das Landratsamt Erding ist bereits seit dem Jahr 2018 Mitglied im Familienpakt Bayern. Ziele hierbei sind insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Bayern weiter zu optimieren, indem familienfreundliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Darüber hinaus soll das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Öffentlichkeit sichtbar gemacht und und zu einem Kultur- und Bewusstseinswandel in Politik, Arbeitswelt und Gesellschaft beigetragen werden. Erwerbstätige Eltern sowie pflegende Angehörige sollen sich sicher sein können, dass ihr familiäres Engagement honoriert wird. „Diese Kultur wird in Landratsamt und Klinikum genauso wie in vielen anderen Unternehmen gelebt. Darauf können wir stolz sein, obwohl es natürlich immer noch in manchen Bereichen Verbesserungsbedarf gibt.“, so Landrat Martin Bayerstorfer.
Im Rahmen des Tagesordnungspunktes Bekanntgaben und Anfragen berichtete Landrat Martin Bayerstorfer über die erfreuliche Entwicklung des vom Landkreis Erding betriebenen MVZ Landkreis Erding. Mit einem Jahresfehlbetrag im Jahr 2021 in Höhe von -270.210 € wurde ein deutlich besseres Ergebnis als im Vorjahr erzielt. Das Ergebnis lag um 181.185 € höher als ursprünglich geplant.
Dies liegt neben der trotz Corona annährend erreichten prognostizierten Scheinzahl auch an den Erlösen aus Betrieb der Screeningstelle bis zum 31.03.2021 zur pandemiebedingten Versorgung der Landkreisbevölkerung. Mit der Screeningstelle wurde ein Plus von 228.818 Euro erzielt.
Für die eng mit dem Klinikum Landkreis Erding verflochtene Dienstleistungstochter ProMed des Landkreises Erding wurde ebenfalls das Jahresergebnis 2021 bekanntgegeben: Es wurde ein Jahresüberschuss in Höhe von 8.474 € erwirtschaftet.
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